„Craheim-Wochenende„
Aufatmen – Feiern – Gemeinschaft erleben – Gott begegnen – Segen empfangen“
Entstehung
Seit 1969 bietet der Fachbereich „Missionarisches Handeln und geistliches Leben“ im Zentrum Verkündigung der EKHN (bzw. sein Vorgänger, das Amt für missionarische Dienste und Gemeindeaufbau) Einkehrwochenenden auf Schloss Craheim an. Sie werden von einem Team von Mitarbeitenden vorbereitet und erfahren eine starke Nachfrage. Die Zahl der Teilnehmenden liegt zwischen 70 und 100. Darunter sind 20-30 Kinder, für die ein qualifiziertes Kinderprogramm von einem eigenen Team vorbereitet wird.
Zielgruppe
Die Zusammensetzung der Teilnehmenden spiegelt in sonst selten erreichter Breite die Vielfalt volkskirchlicher Milieus. Die Begegnung von Menschen unterschiedlicher Milieus, Lebensformen, Erfahrungen… gehört zu den Besonderheiten der „Craheim-Wochenenden“. So kommen
- Alleinstehende und Familien (die Teilnehmerbeiträge sind bewusst familienfreundlich);
- unterschiedliche Altersgruppen;
- unterschiedliche Gemeinde- und Frömmigkeitsstile;
- Menschen, die regelmäßig am Leben ihrer Gemeinde teilnehmen, aber auch Menschen, die der Kirche kritisch gegenüberstehen und/oder die Randgruppen angehören, die nur schwer einen Zugang zum christlichen Glauben finden.
Die Gestaltung ermöglicht es, neu Kontakt mit einer christlichen Kirche aufzunehmen und sich evt. auch neu in eine Ortsgemeinde zu integrieren.
Für viele der Teilnehmenden sind die Wochenenden eine grundlegende Verstärkung oder Erneuerung ihrer Erfahrung von „Glauben“ und „Kirche“.
Der Dialog von kirchlich Distanzierten mit Mitgliedern der Kerngemeinde und PfarrerInnen ist ein Schwerpunkt der Tagungen. In Distanz vom Gemeinde-Alltag kommen Gesprächs- und Kooperationsprozesse in Gang, die zu einer neuen Sensibilisierung und Professionalisierung der Zusammenarbeit führen. Insofern haben die Wochenenden gerade auch in diesem Bereich exemplarischen Fortbildungscharakter. So könnte die Tagung auch ein sinnvolles Angebot im Rahmen der „FEA“ sein.
Was die Offenheit für unterschiedliche Lebenssituationen und die besonderen Angebote für Familien mit Kindern angeht, sind diese Wochenendtagungen in der EKHN wohl einmalig.
Ganzheitliche Gestaltung
Die Tagungen haben Werkstattcharakter:
Der Freitagabend dient der Einstimmung und der Begegnung.
Thematisch steht in der Regel der Vortrag einer/s qualifizierten Referentin/en am Samstag Vormittag im Vordergrund.
Deren/Dessen Ausführungen werden am Nachmittag von verschiedenen, teilweise kreativ oder meditativ gestalteten Gruppen aufgenommen.
Erfahrungen gehen ein in die liturgische Feier am Abend, in die sich die Teilnehmenden mit ihren unterschiedlichen Begabungen einbringen können.
Abschluss und Höhepunkt ist der Abendmahlsgottesdienst am Sonntag, auch er wird unter Beteiligung vieler gestaltet.
Impulse für den Gemeindeaufbau
Die Veranstaltungen wollen durch ihre Thematik wie durch die Art ihrer Durchführung Impulse zur Erneuerung und Belebung unserer Kirche geben. Sie dienen dem Gemeindeaufbau in der Volkskirche. Dabei wird auf ökumenische Weite geachtet.
Musikalische, tänzerische, dramatische und sonstige kreative wie meditative Elemente werden einbezogen. Seit Jahren gibt es intensive Erfahrungen mit der Verbindung von thematischer Arbeit, persönlicher Seelsorge und der Segnung Einzelner.
Die Kooperation des Teams von Pfarrern und Mitarbeitenden aus mehreren Gemeinden zeigt exemplarisch, wie unterschiedliche Begabungen, Gemeinde- und Frömmigkeitsstile“ sich gegenseitig bereichern und verstärken. Der Blick der Teilnehmenden wird dadurch geweitet, und sie werden angeregt, auch sonst über den Tellerrand ihrer Gemeinde hinauszusehen.
Die Teilnehmenden nehmen die Tagungsstätte „Craheim“ und die Lebensgemeinschaft wahr. Die geistliche Prägung des „Lebenszentrums“ ist eine wichtige Grundlage für die Wochenenden. Für manche Teilnehmenden ist die Teilnahme eine Brücke zu vertiefenden Angeboten der Tagungsstätte.
Missionarischer Charakter
Die missionarische Dimension kirchlichen Handelns wird exemplarisch entfaltet:
Der ganzheitliche Charakter des Angebots bezieht kreative, kommunikative und inhaltliche Aspekte aufeinander.
Inhaltliche Angebote, Liedgut, liturgische und spirituelle Formen machen ökumenische Weite aus evangelischer Perspektive sichtbar.
Die Einladung zur Erneuerung oder Vertiefung des Glaubens wird so entfaltet, dass sie den Einzelnen ermöglicht, Nähe und Distanz frei zu wählen.
Fachbereich
Auch innerhalb des Fachbereichs (perspektivisch innerhalb des Zentrums?) bietet die Tagung die Chance der Kooperation des Teams bei einem exemplarischen Angebot für Gemeinden und Gemeindeglieder.
Finanzierung
Die Einkehrwochenenden können aufgrund der Struktur und der finanziellen Möglichkeiten der Teilnehmenden und der Gestaltung mit zwei Teams (Kinder und Erwachsene) nur mit Zuschüssen des Fachbereichs und des Vereins „ProMissio“ (früher: „Freunde der Volksmission“) durchgeführt werden.
Frankfurt, 1.3.04
Hermann Birschel